Neujahrsvorsätze aus Bewegungssicht

Jedes Jahr das gleiche: mit EINER neuen Zahl bei der Angabe des Jahres (mal ehrlich: was ist DAS für ein Anlass?!?) werden Vorsätze für das ganze kommende Jahr gefasst: gesündere Ernährung, mehr Bewegung… jetzt aber echt!!!

Hier lauert schon die erste Falle: die genannten Vorsätze klingen gut, sind aber sehr vage und beschreiben kein konkretes Vorhaben. Vielleicht sind sie obendrein verknüpft mit Gedanken wie: „ich reiss mich zusammen, alles muss anders werden…“. Die Erfahrung (auch Ihre?) zeigt, dass beide genannten Strategien nicht lange durchführbar sind und über kurz oder lang in Resignation und Frustration münden.

WAS IST DIE ALTERNATIVE?!?

Konkretes muss her und: weniger ist mehr.

Nur ganz konkrete Vorhaben haben eine Chance zur Gewohnheit zu werden. Weil u. a. nur konkrete Aktionen auch konkret überprüfbar sind. Und da dürfen die Schritte auch verhältnismäßig „klein“ sein; dann ist die Möglichkeit, sie dauerhaft zu verwirklichen umso größer. Z. B. mehr und v. a. Anderes zu trinken. Der Kauf einer attraktiven oder vielleicht witzig gestalteten (Thermos-)Kanne und das fixe Installieren einer Unterlage für Glas und Kanne am Arbeitsplatz helfen Ihnen, das Trinken nicht als lästiges Muss sondern als willkommene Aktion zu erleben. Und dabei das Gefühl zu genießen: ich tu was Gutes für mich, heute und morgen und übermorgen…

Jetzt ein Beispiel für Neujahrsbeschlüsse aus dem Bewegungsbereich:

  • Person A: „Mehr Bewegung: jede Woche 2 x 45 Min. walken (gleich ab morgen)“
  • Person B macht einen Plan: „Mehr Bewegung. Ich fange an mit: 2 x pro Woche 15 Min. Ich steigere das alle 14 Tage um 5 Min.“

Zwei Fragen dazu:

  • Wann hat Person B erreicht, was sich Person A vorgenommen hat? (Antwort unten für die, die genau so schlecht im Rechnen sind, wie ich)
  • Welche der beiden Personen walkt Ihrer Meinung nach auch noch im Sommer?

Ziel der Gesundheitsvorsorge ist: das Etablieren von vernünftigen, vorsorgewirksamen Aktionen im Alltag als fixe Gewohnheiten, über die man nicht mehr nachdenken muss, weil man sie einfach macht. In der Phase des Einübens kostet das ein bisschen Motivationskraft und vielleicht Energie;
aber diese Investition in Ihre eigene Gesundheit macht sich ganz sicher bemerkbar und bezahlt. So gelingt es, den Gedanken von der „Macht der Gewohnheit“ als Synonym für „Da kann man halt nix machen“ neu zu denken: Sie haben Macht über Ihre Gewohnheiten und können diese ganz konkret und positiv nutzen.

Ihr Motto für Neujahr 2021 könnte also lauten:

  • Nieder mit den Vorsätzen – es lebe die Gewohnheit!!
  • Lösung: Person B walkt schon Mitte April 2 x pro Woche 45 Min.

Martin Taubert-Witz
Lehrgangsleiter ggf
www.ernaehrungsinformation.at