Adolf Just und die heilende Erde

Adolf Just begründete vor 125 Jahren am 21. Juni 1896 die Licht-Luft-Therapie im Harz, Deutschland und entdeckte die Heilerde wieder, denn die heilsame Wirkung einer Auflage aus natürlicher Erde war bereits in der Antike bekannt. Doch dieses Wissen geriet im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert, mit dem Aufkommen der Naturheilkunde, besann man sich wieder auf die heilenden Kräfte der Natur. Die „Heilerde“ ist bis heute unverzichtbarer Bestandteil der modernen Naturheilkunde.

Mit seiner Kur, die wir heute als „Medical Wellness“ bezeichnen würden, traf Just den Nerv der Zeit: Der Jungborn entwickelte sich zur größten Naturheilanstalt in Deutschland. Bis zu 350 Besucher kamen täglich, um das naturnahe Leben zu erfahren, darunter die Schauspielerin Marika Rökk, der Schriftsteller Franz Kafka oder der Anthroposoph Rudolf Steiner.

Das Naturheilmittel Heilerde wiederentdeckt

Adolf Just behandelte seine Patienten mit heilender Erde, zunächst nutzte er sie in Form von Wickeln, Packungen und Bädern zur Behandlung von Wunden. Später führte er auch die innerliche Anwendung der Heilerde ein. Die Kombination aus der Anwendung der natürlichen Luvos-Heilerde mit den vielen Facetten eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils, würde man heute als „Medical Wellness“ bezeichnen.

So suchte er vor mehr als 100 Jahren nach einem geeignetem Lössvorkommen und wurde im Harz fündig: Dieser Löss verfügt über eine optimale Zusammensetzung natürlicher Mineralien und Spurenelemente und besteht aus den häufigsten Elementen der Erdkruste wie Silizium, Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium sowie Spurenelementen wie Kupfer, Mangan, Nickel und Zink. Er eignet sich daher besonders für die innerliche und äußerliche Anwendung. Just entwickelte ein spezielles Verfahren zur Aufbereitung, indem er den Löss trocknete, siebte und vermahlte. Er nannte seinen Löss „Heilerde“ und gründete 1918 die Heilerde-Gesellschaft Luvos.

Fein vermahlen ist Heilerde besonders wirksam

Die Wirkung dieser heilenden Erde wird zusätzlich verbessert, wenn man den Feinheitsgrad durch Vermahlen erhöht. Sie wird mit modernster Technik schonend aufbereitet: Um mögliche Keime abzutöten, trocknet man Heilerde zuerst bei 128 Grad. Anschließend wird der Löss fein vermahlen und in unterschiedliche Feinheitsgrade gesiebt, um die jeweilige therapeutische Wirkung zu erhalten.

Wie wirkt Heilerde?

Durch ihre große innere Oberfläche entwickelt die fein vermahlene Heilerde ein besonderes Bindungsvermögen. Deshalb kann sie andere Stoffe wie ein Schwamm binden (ad- und absorbieren). Aufgrund ihrer Zusammensetzung kann sie überschüssige Säure schnell und effektiv binden.

Heute wird Luvos-Heilerde zur innerlichen Anwendung bei Sodbrennen, funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarm und Reizmagen sowie zur Bindung von Cholesterin und Schadstoffen aus der Nahrung eingesetzt.

Elisabeth Newald

Adolf Just

Luvos Heilerde Jungborn 1910 © Luvos